10 jahre thurvita today

Heinz Kapusta geht

Heinz Kapusta wird Ende Jahr pensioniert und beendet damit sein Engagement für Thurvita. Für viele ist es schwer vorstellbar, dass der Leiter des Personals von Thurvita und Mitglied der Geschäftsleitung nicht mehr an der Haldenstrasse in Wil arbeiten wird. Doch Heinz Kapusta freut sich auf diese neue Zeit, schaut aber auch gerne auf die vielen Jahre seines beruflichen Lebens zurück.

«Also ich will kein Theater. Das ist nichts Grossartiges. Ich werde planmässig pensioniert, fertig, Schluss, Amen. Verschwindi-Kapus von der Bühne.» So fängt Heinz Kapusta an, bevor der Interviewer überhaupt eine Frage stellen konnte. Das sei «seine Kurzform» sagt er, nimmt sich dann aber doch Zeit für Thurvita-Today.

Also, Heinz: Wie lange warst Du bei Thurvita?
Wir wollen exakt sein: Bei Thurvita bin ich seit dem 1. Januar 2013, denn seit diesem Datum gibt es uns. Seither bin ich Personalleiter von Thurvita, für 370 Mitarbeitende.

Aber für Thurvita im weitesten Sinn, hast Du schon vorher gearbeitet.
Vom November 2000 bis Dezember 2012 war ich Heimleiter im Pflegezentrum Fürstenau. «Heimleiter», so hiess das früher noch. Das war eine Art Geschäftsführer. Damit ich das machen konnte, hatte ich vorgängig die Heimleiterschule in Luzern besucht. Das war eine einjährige Weiterbildung.

Was bedeutete für Dich der Wechsel vom «Heimleiter» zum «Personalleiter»?
Das war eine grosse Veränderung: Als Heimleiter hatte man eine Gesamtverantwortung und hatte alles unter sich, also die Finanzen, das Personal, einfach alles. Aber natürlich war die Fürstenau eine kleinere Einheit im Vergleich zur Thurvita heute.

Hast Du in den letzten fünf Jahren vermisst, dass Du nicht mehr so an der Front bist?
Mit der Verantwortung für 370 Mitarbeitende ist das Pensum so voll, dass Du gar keine Zeit mehr hast, dem Alten nachzutrauern. Mit all den neue Projekten und Innovationen sind wir wirklich gut ausgelastet. Aber ich erinnere mich gerne an die Zeit in der Fürstenau. Auch da hatte man viel zu tun, war umfassend verantwortlich, beriet die Angehörigen, tröstete, wenn jemand verstorben war. Aber wenn man wechselt, dann schliesst man auch ab. Ich habe ein paar Mal in meinem Leben Wechsel erlebt.

Du bist gelernter Maschinenschlosser und wurdest Heimleiter. Das ist wirklich ein grosser Wechsel.
Man kann nicht das ganze Leben dasselbe machen. Ich war lange in der Industrie tätig, wo wir Maschinen für die Textilindustrie produziert hatten. Während vielen Jahren war ich im internationalen Aussendienst und später leitete ich den Kundendienst und das dafür angestellte Personal. Damals hatten wir bei Sulzer 120 Servicetechniker in der ganzen Welt draussen. Ich war nie in einem Pflegeheim vorher.

Und wie kam es dazu?
Den Ausschlag gaben Bekannte, die meinten, Heimleiter wäre doch noch was für Dich. Einfach so. Das ist die vordergründige Wahrheit. Tatsächlich stimmt es aber auch, dass die Textilmaschinen-Industrie in der Krise war und es war absehbar, dass dies auf lange Sicht nicht gut kommt. Während meiner letzten Jahre dort, wurden hunderte von Stellen abgebaut. Die Zeichen waren an der Wand sichtbar und da überlegte ich mir, dass ich ja auch etwas ganz anderes machen könnte. Aber ich stellte die Weichen rechtzeitig, in ungekündigter Stellung.

Jetzt kommt der grosse Wechsel, in eine definitiv unkündbare Stellung, als Pensionär. Freust Du Dich darauf?
Ich freue mich darauf, vor allem auch, weil ich diesen Schritt machen kann, solange ich noch gesund bin. Aber, ich freue mich nicht darauf, weil ich nicht gerne schaffe. Es ist ja heute nicht so, dass es mich jeden Montag stinkt, wenn eine neue Woche anfängt. Ich bin gerne hier, habe immer gerne gearbeitet und ich werde meine Sache richtig machen, bis zum Schluss.
Aber ich freue mich auf die Pensionierung, weil es ein neuer Lebensabschnitt ist und ich wieder Zeit habe für meine Hobbys und das Leben. Natürlich bin ich mir bewusst, dass nicht alles einfach sein wird. Schliesslich bin auch ich älter geworden und nicht alles fällt einem gleich leicht, wie früher. Ich bin mir bewusst, dass ich nicht mehr so verrückte Sachen machen kann, wie das im Alter von 45 Jahren oder 25 Jahren möglich ist. Das anerkenne ich, ein Problem ist das aber nicht.

Deine Nachfolgerin ist Susanne Lehner. Warst Du in die Suche involviert?
Ich habe die Stelleninserate gemacht und die Termine für die Interviews koordiniert. Aber in der Auswahl war ich nicht dabei. Das ist auch richtig so. Es durfte hier keinen Einfluss des Vorgängers geben. Das wäre falsch.

Trotzdem: Was ist Dein Tipp für diesen neuen Stelleninhaber, was würdest Du ihm mitgeben?
Es braucht Freude, mit Menschen zusammen zu arbeiten. Das Gesundheitswesen ist ein anderes Business, als wenn man aus der Industrie oder dem Bankenwesen kommt. Es menschelt mehr hier. Gut auskommen mit den Leuten ist das A und O. Man muss so miteinander umgehen, dass man auch nach unangenehmen Situationen den Menschen wieder in die Augen schauen kann.

In diesem Moment läutet das Telefon. Heinz vergisst den Interviewer, nimmt das Telefon ab und sagt: «Thurvita. Mein Name ist Kapusta». Damit ist das Gespräch beendet und Heinz kümmert sich voll und ganz auf die anrufende Person.

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