10 jahre thurvita today

«Happy Weeks»: Dürüm

Rosmarie – Romy – Pfiffner vom Flurhof berichtet im Gespräch mit Thurvita Today von ihrer Happy Weeks Aktion, die trotz sprachlichen Schwierigkeiten gelang und in deren Zentrum türkisches Essen und Blumen standen.

Was war Deine Happy Weeks Aktion?
Ich ging mit meiner «Happy-Frau» einen Dürüm essen. (Dürüm laut Wikipedia: «Dürüm ist ein Wrap aus Yufka-Fladenbrot, welches standardmäßig mit Salat, Schnittfleisch, Zwiebeln, einer Soße und manchmal auch mit weiteren Zutaten gefüllt ist. Der Dürüm entstammt der türkischen Küche.») Meine Klientin liebt Blumen, türkische Musik, schaut viel TürkTV, sitzt gerne draussen an der Sonne und liebt vor allem türkisches Essen. Hier im Flurhof gibt es nie Dürüm oder Ähnliches, doch ihre Angehörigen bringen manchmal Spezialitäten aus ihrer Heimat mit.

Deine Begleiterin ist eine Türkin?
Ja und das ist auch ein Problem: Sie redet nicht sehr gut Deutsch und ich kann kein Türkisch. Ich bin ihre Bezugsperson, allerdings noch nicht sehr lange. Wir reden halt so gut miteinander, wie es geht. Ausserdem hat eine Kollegin von mir, die türkisch kann, sich mit ihr unterhalten und so auch einiges erfahren. Und ich habe mit ihrer Tochter geredet, die ab und zu vorbeikommt.

Was weisst Du sonst noch über Deine Klientin?
Sie liebt ihre Familie und ihre Enkel über alles. Es sind aber insbesondere ehemalige Nachbarinnen, die vorbeikommen. Sie selber bleibt die meiste Zeit im Haus, obwohl sie hier eine von denen ist, der es gesundheitlich nicht so schlecht geht.

Dieses daheim bleiben, hat sich mit Dir geändert?
Ja. Ich habe sie gefragt, ob sie gerne mal raus möchte und sie sagte Ja. An einem meiner Freitage bin ich dann gekommen, habe sie in den Rollstuhl gepackt und ab da waren wir etwa zweieinhalb Stunden unterwegs.

Wie war das Programm?
Zuerst sind wir hier im Quartier den Schrebergärten entlang, haben Blumen angeschaut und daran gerochen. Dann sind wir am Bahnhof in die Migros und haben dort in der Blumenabteilung die verschiedenen Pflanzen angeschaut. Danach sind wir in ein türkisches Restaurant, beim Schwanenkreisel. Und dort wollte sie einen Mega-Dürüm.

«Mega», heisst gross?
Ja, der war riesig (zeigt mit den Händen die Grösse eines A4 Blattes). Sie wollten «mit allem, aber nicht scharf» und hat alles weggeputzt. Ich selber konnte das nicht, musste ein Drittel davon stehen lassen. Aber sie ass alles auf und dazu noch eine Art türkischer Yoghurtdrink. Ich denke, sie hat sich ein bisschen überessen, denn die nächsten zwei Tage wollte sie kaum noch etwas zu sich nehmen.

Deiner Klientin hat es also gefallen?
Ja, sie sass da, schaute etwas türkisches Fernsehen, welches da offenbar immer läuft. Ich hatte sie zudem so hingesetzt, dass sie genau sehen konnte, was im Restaurant los ist, wer rein und wer rausgeht.

Und danach war Schluss?
Nein, wir sind nach dem Essen noch hoch zum Weiher. Dort haben wir den Enten zugeschaut. Rund um den Weiher mochte sie dann aber nicht mehr. Sie wollte lieber wieder heim, damit sie sich hinlegen und etwas erholen konnte.

Gab es danach noch eine Reaktion von Deiner Klientin?
Sie hat sich sehr gefreut, hat hier im Flurhof davon erzählt und auch ihrer Tochter. Ich werde der Tochter sagen, dass sie doch mal etwas Ähnliches zusammen machen, mit der ganzen Familie. Es ist auch möglich, dass wir für sie mal einen Dürüm besorgen und hierhin bringen. Das kostet ja nicht so viel und das Geld dafür hat sie.

Wie war dieses Erlebnis für Dich?
Ich fand es lässig, mir hat das gefallen. Die Freude, die sie gezeigt hat, hat mir sehr viel gegeben.

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Ein Gedanke zu „«Happy Weeks»: Dürüm“

  1. Liebe Romy

    Einfach schön, “Deine” Bewohnerin strahlt um die Wette mit der Sonne auf Deiner Collage!
    und vielleicht wird die Familie den Ausflug wiederholen, also auch noch eine nachhaltige Aktion, Danke!

    Liebe Grüsse an das ganze Flurhofteam, Therese

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