Anita Greuter hat Hilfsgüter aus der Schweiz nach Rumänien gebracht. thurvita.today hat darüber berichtet. Auf ihrer Reise hat Anita, ihr Mann und die Wiler Delegation viel erlebt. Hier ihr Bericht.
Unsere Reise führte uns über Deutschland, Österreich, Ungarn nach Rumänien. Als wir am Mittwochmorgen im neu gebauten Tageszentrum für Kinderbetreuung und –Schulung ankamen, fanden wir das Haus noch nicht fertig vor. Der Innenausbau war bei weitem noch nicht soweit. Also konnten wir die Stühle, welche wir vom Altersheim Rosengarten bekommen hatten, noch nicht dort abladen.
Die Baumannschaft waren emsig am Arbeiten. Die Böden mussten noch verlegt werden, das Treppengeländer fehlte und überhaupt war da ein ziemliches Chaos. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieses Haus am nächsten Samstag eingeweiht werden sollte.
Also fuhren wir zum Kinderheim, welches auf einer Anhöhe ausserhalb der Stadt liegt. Dann mussten wir die Stühle zuerst ausladen, so dass wir an all die anderen Sachen gelangen konnten, welche wir ja auch noch mitbrachten. Wir hatten noch zwei schöne Betten und einen grossen Kasten und eine Kommode vom Alterszentrum Sonnenhof dabei. Im Transporter waren auch viele Kleider, Spielsachen und vieles mehr, welches wir von Freunden und Bekannten bekamen.
Besuch im Kinderheim und bei der Polizei
Die beiden Betten montierten wir gleich zusammen und ersetzten zwei wirklich alte Betten in einem der Kinderzimmer. Das Kinderheim erscheint gross und sehr geräumig. Es hat acht Zimmer, in denen je zwei Betten stehen. Der Aufenthaltsraum und das Spielzimmer im ersten Stock sind ebenfalls sehr gross. Die Küche und Stube sind zweckmässig eingerichtet.
Das Haus wurde von Baufirmen aus der Schweiz gebaut, welche die Stiftung unterstützen. Die Materialien, welche verbaut wurden, stammen ebenfalls aus Schweizer Spenden. Die Kinderbetreuerinnen halfen uns tatkräftig, und freuten sich über all die Sachen, die gut gebraucht werden können.
Am nächsten Tag stiessen wir zu der Wiler Delegation, die ebenfalls für die Einweihung des Tageszentrums und zu diversen anderen Besuchen angereist waren. Mit dieser Delegation besuchten wir als erstes ein Übergangszentrum für Strassenkinder und zwei andere Kinderwohngruppen.
Danach waren wir zur Besichtigung der Gemeindepolizei in Turda eingeladen. Da fanden wir die vielen Büromöbel der AXA Versicherung und die alten PC der Schulen unserer Stadt wieder. Wenn ich denke, mit welcher Freude und mit welchem Stolz der Polizeichef uns in den neu renovierten Räumen herumführte, wo all die Büromöbel und PC’s stehen, die in der Schweiz gegen neue ausgetauscht wurden …
Der Polizeichef erzählte uns auch, dass die Mitarbeitenden die Farbe, mit welchen die Wände neu gestrichen wurden, aus der eigenen Tasche bezahlt hatten. Dasselbe sah ich auch im Haus des Präfekten des Kantons Cluj.
Tageszentrum fertig gestellt
Als wir am Samstagmorgen das Tageszentrum betraten, konnte ich kaum glauben, was ich da sah. Wo am Mittwoch noch eine grosse Baustelle war, fanden wir die fertig eingerichteten Räume des Tageszentrums……und zu meiner grossen Freude unsere blauen Stühle, die perfekt zum blauen Teppich – der auch aus der Schweiz gespendet wurde – passten.
Für Daniela, die Leiterin des Kinderheimes und des Tageszentrums, ist ein weiterer Traum in Erfüllung gegangen. Sie hat hart dafür gearbeitet und gekämpft. Während der Tage unseres Besuches hat sie nur wenige Stunden geschlafen. Noch am Freitagabend, nach dem Abendessen mit der Delegation, ist sie ins Tageszentrum gefahren und hat die ganze Nacht mitgeholfen all die Möbel herein zu tragen und das Zentrum fertig einzurichten. Früh morgens ist sie nur schnell nach Hause gefahren um sich umzuziehen und war pünktlich für die Einweihung parat. Für eine bessere Zukunft der Kinder Rumäniens arbeitet sie jeden Tag von früh morgens bis spät abends.
Wieder ist ein Meilenstein erreicht und das möchte sie heute feiern! Auch Kurt Hanselmann, unser Informatikchef, sitzt gemütlich auf dem Stuhl der aus dem Altersheim stammt, und freut sich sichtlich über dieses gelungene Projekt.
Grosses Danke
Der Gemeindepräsident hat sich für die grosse Unterstützung aus der Schweiz herzlich bedankt. Er hat uns erklärt, dass es für Rumänien nicht ganz einfach ist, sich von dem «Erbe Ceausescu» zu befreien. Das Land hat noch viel Arbeit vor sich und muss auch fest umdenken. Es ist ihm ganz wichtig, dass die Besucher aus der Schweiz erkennen, dass das rumänische Volk nicht auf den Ruf der Romas, (die ganz Europa als «Zigeuner» kennt und wenig achtet) reduziert werden möchte. Es ist ihm ein grosses Anliegen, uns als Botschafter wieder nach Hause zu schicken, um in der Schweiz über Rumänien und die Aufbauarbeit zu berichten.
Am Sonntagmorgen fahren wir nach diesen anstrengenden Tagen, gepackt mit vielen neuen Eindrücken, und dankbar, dass wir in diesem Land ein wenig helfen konnten, wieder in unsere schöne Schweiz zurück.
Multumesc ….und …. Drum bun!!!
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