Medienmitteilung zum Geschäftsbericht 2020
Nach einem schwierigen Jahr vollzieht Thurvita erste Schritte zurück in die Normalität.
Dank der Coronavirus-Impfung geniessen die Bewohnenden der Thurvita-Heime wieder einen normaleren Alltag. “Normalität im Frühjahr 2021” heisst für die Delegierten der Aktionärsgemeinden und für den Verwaltungsrat, sich via Videokonferenz zu treffen: Die Generalversammlung genehmigte den Geschäftsbericht mit dem Lagebericht über das “Corona-Jahr 2020″sowie die dazu gehörende Jahresrechnung 2020. Sie verzeichnet einen Jahresverlust von CHF 580’638.
Schon seit dem 23. März 2021 gelten für die Bewohnenden bei Thurvita weitgehende Lockerungen: Wer möchte, darf wieder mit vielen anderen im Speisesaal essen. Spaziergänge und Besuche bei Angehörigen zuhause sind möglich. Ebenso finden in den Heimen wieder mehr Aktivitäten statt – stets unter Einhaltung der Schutzmassnahmen. Die Schutzwirkung der Impfung gegen das Coronavirus greift. Fürs Personal gibt es aber weiterhin regelmässige Covid-19-Tests mittels Speichelproben. Thurvita hatte die PCR-Screenings bereits am 1. Dezember 2020 eingeführt. Zum Wohl der Bewohnenden bleibt eine sehr wirksame Schutzmassnahme bestehen, die den Alltag in den Heimen nicht einschränkt.
Pandemiejahr 2020
Covid-19 traf auch Thurvita hart. 2020 erkrankten rund 40% der Bewohnenden und 20% der Mitarbeitenden. Bis zum Jahresende verzeichnete Thurvita 24 Todesfälle aufgrund von Covid-19. Hinter diesen Zahlen verbergen sich Trauer, Ängste und Arbeit unter schwierigsten Bedingungen. Dieser anspruchsvollen und belastenden Situation räumt der Geschäftsbericht 2020 den gebührenden Platz ein. In der Form von persönlichen Erfahrungsberichten von Menschen, die besonders betroffen waren, erhält die menschlichen Seite der Krise ein Gesicht.
Spagat zwischen Schutz und Freiheit
Die Alters- und Pflegeheime mussten 2020 die Balance suchen zwischen den individuellen Bedürfnissen der Bewohnenden und dem solidarischen Schutz für alle, die dort ein- und ausgehen. Das bedeutete einerseits erhebliche Einschränkungen für die Bewohnenden. Anderseits verursachte die schwierige und aufwändige Arbeit unter strikten Isolationsvorgaben in den Heimen eine wesentlich höhere Arbeitslast. Dazu kamen Ausfälle wegen Coronavirus-Erkrankungen. Hohe Zusatzkosten für Schutzmaterial und temporäres Personal standen Mindererträgen gegenüber: Die Betten-Auslastung sank im vierten Quartal um 20%. So verursachte das Coronavirus zusätzlich zu den menschlichen Verlusten auch ein negatives Jahresergebnis von CHF 580’638 in der sonst ausgeglichenen Unternehmensrechnung.
Rekord beim Mahlzeitendienst
Angesichts der wirtschaftlich schwierigen Situation war 2020 der Thurvita Spitex Mahlzeitendienst eine erfreuliche Ausnahme: Während im Frühling schweizweit die Restaurants geschlossen waren, verzeichnete er einen Anstieg der Bestellungen um 50%. Dieser Ansturm konnte von der Spitex und der zentralen Produktionsküche gemeistert werden.
Thurvita Spitex bis Silvester bei Rickenbacher Kunden
Im Januar 2020 informierte der Gemeinderat Rickenbach, die Vereinbarung für ambulante und stationäre Leistungen per Ende 2020 bei Thurvita zu kündigen. Die Dienste, welche die Thurvita Spitex in Rickenbach erbrachte, beliefen sich auf 10% der gesamten Spitex-Leistungen. Die Rickenbacher Kunden der Thurvita Spitex wurden bis am 31. Dezember 2020 mit den benötigten Leistungen versorgt. Parallel erfolgte im letzten Quartal die Übergabe der Dossiers an die neue Vertragspartnerin der Gemeinde Rickenbach für ambulante Leistungen.
“Älter werden im Quartier”
In den eigenen vier Wänden leben und selbst bei schwerem Pflegebedarf nicht ins Heim umziehen müssen: Damit dies auch auf dem Sonnenhofareal möglich wird, führte Thurvita 2020 einen Architekturwettbewerb durch. Mit der Vorstellung des Siegerprojekts im Februar 2021 erfolgte der Auftakt für die weiteren Planungsschritte im Hinblick auf die Sanierung und Erweiterung des heutigen Alterszentrums. Der Sondernutzungsplan für das “Quartierzentrum mit Spitex-Stützpunkt” in Bronschhofen erfuhr Anpassungen im Hinblick auf eine Neuauflage.
“Alterszentrum Rosengarten”
Thurvita plant in Rossrüti neben dem bestehenden Altersheim Rosengarten einen Neubau für demenzbetroffene Menschen. Nebenan möchte die Gebrüder Egli Maschinen AG ihren Betrieb erweitern. Ein Sondernutzungsplan stimmt die unterschiedlichen Nutzungen aufeinander ab. Im Rahmen der öffentlichen Mitwirkung von September bis Oktober 2020 konnten interessierte Personen zum Plan Stellung nehmen.
Verwaltungsrat dankt
Der Verwaltungsrat dankt allen Mitarbeitenden der Thurvita ganz herzlich für ihren ausserordentlichen Einsatz im extrem belastenden, ersten Jahr der Covid-19-Pandemie. Die hervorragende Arbeit und Solidarität der Frauen und Männer bei Thurvita ist das Aushängeschild des Unternehmens und verdient Respekt und Anerkennung.
Über Thurvita
Die Thurvita AG ist eine gemeinnützige Aktiengesellschaft im Besitz der Gemeinden Wil, Niederhelfenschwil, Wilen und Rickenbach. Bei ihrer Gründung 2013 führte Thurvita mehrere zuvor unabhängige Institutionen – Alters- und Pflegeheime und die Spitex der Region – unter ihrem Dach zusammen. Das Ziel von Thurvita ist die Altersversorgung unabhängig von der Finanzierung durch die öffentliche Hand zu gewährleisten. Heute werden 229 stationäre Heimplätze und rund 700 ambulante Spitex-Kunden betreut. Thurvita beschäftigt 389 Mitarbeitende und ist damit einer der grossen Arbeitgeber in der Region Wil.
Geschäftsbericht 2020
Den Geschäftsbericht finden Sie online unter: thurvita.ch/dokumente
Wil, 9. April 2021
Medienspiegel
Wiler Zeitung, 9.04.2021: Die Thurvita schreibt ein Minus wegen Corona
wil24.ch, 9.04.2021: Thurvita mit ersten Schritten zurück in die Normalität
hallowil.ch, 11.04.2021: Langsam zurück zu normal
Wiler Nachrichten, 15.04.2021: Thurvita: 580’638 Franken Verlust in der Krise