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Pfarreiheim erhält fünf Mitbrüder

Neues vom Projekt “Confratelli” in Bronschhofen in der Wiler Zeitung:

Wiler Zeitung: 18. August 2016, 02:40 Uhr

Pfarreiheim erhält fünf Mitbrüder

Confratelli Bronschhofen Zoom

Jürg Grämiger, Präsident Katholische Kirchgemeinde (l.), Alard du Bois-Reymond, CEO Thurvita AG, und Stadtrat Marcus Zunzer mit Marilene Holzhauser vom Raumplanungsbüro Err vor dem Bauareal. (Bild: Philipp Haag)

Das Projekt «Confratelli» ging als Sieger aus dem Studienauftrag für das Quartierzentrum Bronschhofen hervor. Der katholische Kirchenverwaltungsrat kann sich vorstellen, als Investor einzusteigen.

PHILIPP HAAG

 

WIL. «Niemand geht gern in ein Pflegeheim», sagt Alard du Bois-Reymond, «nicht einmal die Mitarbeitenden der Thurvita.» Dies hat laut dem Thurvita-CEO eine interne Umfrage ergeben. Mit dem von der Thurvita AG lancierten Projekt «Älter werden im Quartier» soll dieser Schritt nicht mehr notwendig sein. Ältere Menschen sollen auch bei schwerer Pflegebedürftigkeit in ihren eigenen vier Wänden wohnen bleiben können. Dafür plant die Thurvita AG gemeinsam mit der Stadt Wil und der Katholischen Kirchgemeinde eine Siedlung mit Alterswohnungen und einem Spitex-Stützpunkt an der Hauptstrasse in Bronschhofen.

Areal von rund 15 000 m²

Der Studienauftrag für das Quartierzentrum, in dem auch Wohnungen für Singles und Familien untergebracht sind, ist abgeschlossen, wie diese Zeitung berichtete. Das Siegerprojekt heisst «Confratelli» und stammt vom Team Raumfindung Architekten, Rapperswil/Graber Allemann Landschaftsarchitektur, Pfäffikon. Die neue Siedlung entsteht im Umfeld des katholischen Pfarreiheims und besteht aus fünf Bauten auf rund 15 000 m². Ein Gebäude, nördlich des Pfarreiheims gelegen (gegenüber der Oberstufe), beherbergt die Filiale eines Detailhändlers und ein Café mit Terrasse sowie eine Tiefgarage. Welcher Detailhändler nach der Absage der Migros, die am 1. September in der Werkhalle von AV Bürge einen Laden eröffnet, einzieht, steht noch nicht fest. Das Café wird nach dem gleichen Konzept wie dasjenige im Alterszentrum Sonnenhof in Wil geführt. Das «Chez Grand Maman» bietet Gerichte an, die auf Rezepten von Bewohnerinnen und Bewohnern basieren. Es soll zu einem Treffpunkt für die Quartierbewohnenden werden, sowohl für die älteren Menschen als auch für die übrigen Einwohnerinnen und Einwohner der Siedlung, aber auch des Dorfes. In zwei ebenfalls nördlich des Pfarreiheims zu stehen kommenden Liegenschaften werden die Spitex-Infrastruktur eingerichtet sowie 35 2- und 21/2-Zimmer-Alterswohnungen. Die mehr als 40 21/2- bis 41/2-Zimmer-Wohnungen für Singles und Familien werden in zwei Gebäudekomplexen südlich des Pfarreiheims untergebracht.

Für den Studienauftrag hatten sich 48 Architekturbüros beworben. Ein Beurteilungsgremium wählte in einem Präqualifikationsverfahren fünf für den Projektwettbewerb aus. Am überzeugendsten präsentierte sich schliesslich «Confratelli». Vor allem die präzise ortsbauliche Setzung auf dem Areal spricht für den Vorschlag, wie Marilene Holzhauser von der Err Raumplaner AG sagt. Das Raumplanungsbüro begleitet den Prozess. Marilene Holzhauser spricht von einer subtilen Einbettung der Bauten in die Gesamtsituation. Dies besonders bezüglich der Ausgestaltung der Baukörper mit einer vertikalen und horizontalen Abstufung sowie deren Standort. Das Pfarreiheim ist in die Siedlung integriert. Die oberhalb liegende Freifläche bietet eine Verbindung zwischen der Hauptstrasse und dem Bahnhof. In einem nächsten Schritt wird das Projekt noch stärker auf die Bedürfnisse der Thurvita ausgerichtet. Parallel dazu werden die Planungsinstrumente wie Teilzonenplan und Gestaltungsplan entwickelt. Ein baureifes Projekt soll im ersten Quartal 2018 vorliegen.

Innovatives Projekt

Ebenfalls intensivieren die drei Partner nun die Suche nach einem Investor für das Projekt mit Innovationscharakter, wie Du Bois-Reymond bei einem Augenschein des Siegerprojekts sagte. Die Investitionskosten sind auf 45 Millionen Franken veranschlagt. Einer der Investoren könnte die Katholische Kirchgemeinde sein, wie deren Präsident Jürg Grämiger sagte. Der katholische Kirchenverwaltungsrat überlege sich, eine der fünf Bauten zu finanzieren und deren Wohnungen als langfristige Einnahmequelle zu übernehmen, «die Zustimmung der Kirchbürgerschaft vorausgesetzt». Grämiger zeigte sich überzeugt, dass mit «Confratelli», das zu seiner Freude Brüderlichkeit im Namen trägt, ein Quartier entsteht, «das Bronschhofen nachhaltig entwickelt». Ob die Stadt Wil als Investor auftritt, ist noch nicht entschieden, wie Stadtrat Marcus Zunzer sagte. Im Stadtparlament gab es aber bereits diesbezügliche Stimmen.

Das Siegerprojekt «Confratelli» sowie die weiteren vier Projekte werden im Pfarreiheim Bronschhofen der Bevölkerung präsentiert. Öffnungszeiten der Ausstellung: heute Donnerstag und morgen Freitag von 17 bis 20 Uhr. Am kommenden Sonntag von 12 bis 15 Uhr. Von Montag, 22. August, bis Freitag, 26. August, von 17 bis 20 Uhr.
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