Am Freitag 21.10.16 fand die Premiere im Alterszentrum Sonnenhof statt.
Hier der ganze Artikel aus Infowilplus:
Mörder mögen’s messerscharf – Gelungene Premiere der Bühne 70
Am Freitag 21.10.16 fand die Premiere im Alterszentrum Sonnenhof statt. Die Belegschaft der Bühne 70 hat eine bissige Krimikomödie einstudiert.
Bettina Brauchli
Unter der Regie von Bigna Körner und Erwin Freitag haben die Darsteller diesen Krimi einstudiert. Wer mag kann sich vor der Vorstellung im Restaurant „Chez Grand Maman“ verpflegen mit einem extra für den Anlass kreierten Menü.
Die neueste Produktion von der Bühne 70 findet im neu gestalteten Saal vom Alterszentrum statt. Die Räumlichkeiten seien ideal, aber die eher tief gehängte Decke sei für den Beleuchter eine Herausforderung gewesen. Telefonstimme aus dem Hintergrund Baron Ansgar von Herrschershausen wird hinterhältig ermordet. Butler Johann ruft seinen Cousin zu Hilfe, der Kriminalkommissar ist. Der extra ins Haus eingeschleuste Undercover-Ermittler kann aber nicht verhindern, dass das Dienstmädchen Sophie ebenfalls stirbt. Ein spannender aber auch pikanter Krimi der dem Publikum manchen Lacher beschert, verspricht einen unterhaltsamen Abend. Die Familie bringt den Kommissar schier zur Verzweiflung bei seinen Bemühungen zur Aufklärung des Falles. Denen scheint nämlich das Menü vom Vorabend wichtiger zu sein, als die beiden Morde. (Im übrigen exakt das gleiche Menü wie im Restaurant „Chez Grand Maman“ vor der Aufführung genossen werden kann.) Später möchte der Kommissar seine Dienststelle anrufen möchte und sich beim Pathologen nach dem Stand der Dinge erkundigen. Da gerät er in eine Telefonwarteschlaufe die jeder von uns sicher schon mal selber erlebt hat. Eine Stimme aus dem Telefon (Bigna Körner) ertönt; „Für Mord und Totschlag drücken sie die „1“, für allgemeine Fragen die „2“, für weitere Auskünfte die „3“……. Baron und Hausmädchen be-“geistern” im Stück Während der ganzen Zeit erscheinen Baron von Herrschershausen und später auch das Hausmädchen Sophie als Geister und können so mithelfen ihren Tod aufzuklären. In einer Séance die von den beiden schrulligen Tanten Restituta und Honoria organisiert wird, nehmen sie Kontakt auf mit Ansgar und Sophie. Und siehe da, langsam wird alles klar. Der Kommissar übernimmt die Sache wieder in der realen Welt und schreitet zur Verhaftung. Wer ist nun der Mörder? Das wird hier natürlich nicht verraten. Gehen Sie hin und schauen sie selber, es hat noch Plätze für die kommenden Vorstellungen.
Vorverkauf Weitere Vorstellungen Samstag, 22.10.; Freitag 28.10.; Samstag, 29.10.; Freitag, 4.11.; Samstag 5.11. Abendkasse ab 19.00 Uhr Türöffnung 19.30 Uhr Vorstellungsbeginn 20.00 Uhr Preis: Fr. 28.- Einheitskategorie Kombi-Ticket mit 3-Gang-Menü Fr. 75.- Vorverkaufstelle: Tourist Info Wil, Stadtsaal Wil Tel. 071 913 53 00, Fax 071 913 52 22 Via Internet: www.buehne70.ch oder touristinfo@stadtwil.ch
Auch die Wiler-Zeitung besuchte die Premiere:
Wiler Zeitung: 24. Oktober 2016, 06:51 Uhr
Munteres Morden auf der Bühne
Spannung und Witz kommen bei der neuen Produktion der Bühne70 nicht zu kurz. (Bild: Christof Lampart)
Die Bühne70 Wil bescherte mit «Mörder mögen’s messerscharf» einer knackigen Krimikomödie eine gelungene Premiere. Das Stück bot viel Situationskomik und beste Unterhaltung.
Christof Lampart
WIL. Auch wenn es das Liebhabertheater Bühne70 Wil schon etliche Jahre gibt – der Aufführungsort, das Alterszentrum Sonnenhof, war neu. Und stellte, wie Co-Regisseurin Bigna Körner vor Vorstellungsbeginn ans Publikum gewandt erklärte, besondere Anforderungen an Ensemble, Technik und Bauteam. «Die Bühne ist sehr niedrig, was unserer Lichtgestaltung einiges Kopfzerbrechen bereitete», sagte sie. Dennoch sei das Ensemble sehr gut vorbereitet: «Wir hatten während der Proben viel Spass und haben viel gelacht.»
Viel gelacht oder zumindest geschmunzelt hatte an diesem Abend auch das Publikum. Denn der Zweiakter aus der Feder Christine Steinwassers entpuppte sich als kurzweiliger Krimi, bei dem nach Lust und Laune geliebt, gesoffen und gestorben wurde. Alles allzu menschliche Dinge also, die das Publikum gut nachvollziehen konnte und – dementsprechend mitging. Und dennoch wäre das «leichtlebige» Stück nur halb so gelungen gewesen, hätte das Theaterensemble nicht so überzeugt. Karl Ulmer spielte das Mordopfer Baron Ansgar von Herrschershausen als joviale Persönlichkeit, die als Geist auch ihrem Tod fast noch etwas Positives abgewinnt. Seine höchst intrigante Gattin wurde ebenso resolut wie dünkelhaft von Esther Siebenmann gemimt.
Der heimliche Liebling vieler dürfte als sensibler, aber saufender Butler Johann Klaus Koenen gewesen sein. Gekonnt schleimig und doch leicht manipulierbar wusste Walter Dönni sich als tölpelhafter Buhmann in Szene zu setzen. Sabina Heinrich (Restituta) und Chatrina Niederberger (Honoria) waren als stets die Ermittlungen analysierenden und kommentierenden Baron-Tanten gewissermassen das Salz in der Suppe. Désirée Marchand trauerte nicht nur als verliebte Hausangestellte Sophia um den verblichenen Baron, sondern trug souverän das Ihrige zur Aufklärung des Falles bei.
Alles wirkt natürlich und ungezwungen
Und dann waren da noch die beiden Ermittler: Erwin Marchand zeigte sich als stets die Übersicht behaltenden Kommissar Nehrlich, während Marcel Mohr als sein Assistent Geist den draufgängerischen Gegenpart gab. Schön in Szene gesetzt wurde das Ganze durch ein Bühnenbild, das dem Inneren eines Landschlosses des 19. Jahrhundert nachempfunden war – inklusive Ahnenporträt, Bar und altmodischem Sofa. Dem Regieduo Erwin Freitag und Bigna Körner (Letztere ist auch noch in einer zwar personen-, nicht aber stimmenlosen Nebenrolle zu hören) wussten die Schauspielerinnen und Schauspieler so zu folgen, dass alles sehr natürlich und ungezwungen wirkte.
Auch wurde der Bühnenraum gut genutzt, oft an mehreren Orten gleichzeitig Handlung und Spannung erzeugt, so dass man das Gefühl hatte, durch ein Guckloch einem Kammerspiel geheim beizuwohnen. Das Publikum wusste diese gekonnte Darbietung zu schätzen und dankte dies dem Ensemble am Ende mit einem kräftigen und ohne Wenn und Aber verdienten Applaus.