Die Wiler Zeitung und die beiden Online-Portale www.hallowil.ch und www.wil24.ch haben über den Wettbewerbssieger für das Alterszentrum im Rosengarten geschrieben.
Der Artikel in der Wiler Zeitung (https://epaper.tagblatt.ch/#article/117/Wiler%20Zeitung%20-%20Wil/2018-09-21/23/234908935) hat den Titel:
“Demenz-Bau für 80 Personen”
Die Thurvita AG plant in Rossrüti die grösste Demenz-Einrichtung der Ostschweiz. Für den Bau wurde ein Architektur-Wettbewerb organisiert, 45 Projekte wurden eingereicht. Nun steht der Sieger fest.
Autor: Nicola Ryser / nicola.ryser@wilerzeitung.ch
Etwas Grosses soll entstehen an der Konstanzerstrasse in Rossrüti. Denn dort plant die Thurvita den Neubau eines Kompetenzzentrums, in welchem bis 80 an Demenz erkrankte und pflegebedürftige Menschen unterkommen sollen. Das Gebäude wird dadurch nicht nur zum ersten spezialisierten, sondern zugleich auch grössten Demenzzentrum der Ostschweiz.
«Am Chrebsbach» soll das Gebäude heissen
Da die Einrichtung auf dem Areal des Altersheims Rosengarten entstehen und dieses erhalten bleiben soll, wurde eigens für den Neubau ein Wettbewerb organisiert, um die architektonischen Schwierigkeiten zu meistern. Die eingereichten Projekte sollten zudem so realisiert werden können, dass die gleichzeitige Erweiterung des Gebäudes der Gebrüder Egli Maschinen AG auf dem gleichen Areal nicht gestört wird.
«Den Wettbewerb haben wir vor allem deswegen lanciert, weil es sonst noch kein ähnliches Gebäude als Beispiel für unseren geplanten Bau gibt», sagt Alard du Bois-Reymond, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Thurvita AG. «Es ist nicht eine alltägliche Aufgabenstellung, darum wollten wir Ideen von mehreren Architekten einholen.»
45 Bewerbungen von verschiedenen Architekturunternehmen aus der Schweiz wurden in einem ersten Qualifikationsverfahren eingereicht, aus welchen acht Projekten selektioniert wurden. Anhand mehrerer Bewertungskriterien hat eine Jury, bestehend aus diplomierten Architekten, einstimmig das Siegerprojekt gewählt. Als «Am Chrebsbach» wird das Gebäude der Schneider Gmür Architekten aus Winterthur betitelt und gilt nun als zukünftiges Demenzzentrum der Thurvita.
Viel Grün und ein Gefühl der Geborgenheit
Der Grundriss des Neubaus wurde so gezeichnet, dass er mehr einer Wohnanlage als einer spitalartigen Struktur ähnelt. Gleichzeitig soll der Bau mit den langen Wohnbauten nebenan und der Erweiterung der Gebrüder Egli AG einen dreieckartigen Raum bilden. Drei Geschosse und ein frei zugänglicher Gartenhof sind für das Zentrum geplant. Die Jury lobt die übersichtliche Struktur, einerseits der Innenräume, bestehend aus öffentlichen Räumen, den Wohngruppen mit eigenen Ein-und Ausgängen, Ferienzimmern, Begegnungsräumen und einem «Landschaftsraum», anderseits mit den grosszügigen Platz- und Rasenflächen ausserhalb.
«Am Siegerprojekt hat uns vor allem gefallen, dass die zehn Wohngruppen so verteilt und gebaut sind, dass man darin wie eine kleine Familie funktionieren kann», erklärt du Bois-Reymond. Die zehn Wohngruppen umfassen jeweils einen Wohnraum mit Kochinsel, acht Einzelzimmer und einem geschützten Aussenbereich. «Wir hatten viele andere Projekte, die sich zu stark an Spitälern orientierten.
Bei den Wohngruppen des Siegerprojekts kann jedoch dieses Gefühl der Geborgenheit entstehen, das wir anstreben.» Du Bois-Reymond zeigt sich vom grünen Mittelpunkt, dem Gartenhof, ebenfalls begeistert: «Da er im Eingangsbereich liegt, ist er auch für die Besucher frei zugänglich. So gibt es für alle etwas Schönes.» Als nächster Schritt gelte es, das Baurecht zu bekommen, denn das Grundstück gehört der Stadt. «Bis 2022 dürfte das Zentrum bezugsbereit sein», sagt du Bois-Reymond.
Der Artikel auf Wil24.ch (http://wil24.ch/siegerprojekt-fuer-neues-thurvita-kompetenzzentrum-demenz/)
SIEGERPROJEKT FÜR NEUES THURVITA-KOMPETENZZENTRUM DEMENZ
Am Donnerstag, 20. September 2018, wurde Alterszentrum Sonnenhof, anlässlich des Events „Thurvita im Gespräch – Geborgenheit trotz Demenz“ das Siegerprojekt des Wettbewerbs für das geplante neue Demenz-Kompetenzzentrum in Wil-Rossrüti präsentiert. Das künftige Zentrum wird Platz für 80 Menschen mit einer Demenz bieten. Es wird damit zur ersten spezialisierten und grössten Demenz-Einrichtung in der Ostschweiz.
Öffentliche Ausstellung der Architekturprojekte für das neue Kompetenzzentrum Demenz
Von Freitag, 21. September, bis Sonntag, 23. September 2018, haben Interessierte Gelegenheit, die acht qualifizierten Projekte in Augenschein zu nehmen. Die Ausstellung im Alterszentrum Sonnenhof ist jeweils von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.
Projektwettbewerb
In einem Präqualifikationsverfahren trafen 45 Bewerbungen ein. Daraus wurden acht Bewerbungen zur zweiten Phase des Projektwettbewerbs zugelassen. Es handelte sich um Architekturbüros aus St. Gallen, Zürich, Rapperswil, Winterthur, Rorschacherberg und Brugg.Die stimmberechtigten Fachpreisrichter waren:
– Paul Knill, Architekt BSA, Herisau
– Marco Giuliani, dipl. Arch. ETH SIA, Zürich
– Eckhard Feddersen dipl. Architekt TU, Berlin
– Martin Klauser, dipl. Landschaftsarchitekt BSLA, RorschachDie Beurteilung der Wettbewerbsprojekte erfolgt nach den folgenden Kriterien, wobei die Reihenfolge keine Gewichtung darstellt:
– Konzeptidee (ortsbauliches Konzept, Nutzungskonzept, Erschliessungskonzept, Freiraumkonzept, Einbindung in die Quartierstruktur)– Betrieb und Funktionalität (Zweckmässigkeit der Grundrisse, innere Organisation, Betriebsabläufe, Sicherheit, Flexibilität, demenzgerechte Architektur)– Gestaltung (architektonischer Ausdruck, Qualität der Innen- und Aussenräume, Atmosphäre)– Umgebungsgestaltung, Bepflanzungskonzept (Teil Thurvita AG)– Energiekonzept, Materialwahl, Konstruktion– Wirtschaftlichkeit (Lebenszykluskosten, Investitions-, Betriebs- und Unterhaltskosten) und Realisierbarkeit)– Störungsarme Kombination der beiden Nutzungen auf den Grundstücken (Sicht- und Lärmimmissionen).Von den acht eingereichten Projekten wurde als Siegerprojekt einstimmig gewählt:
„Am Chrebsbach“, Schneider Gmür Architekten, Winterthur
Siegerprojekt „Am Chrebsbach“
Am Krebsbach – daher der naheliegende Projektname – wird eine gestaffelte Häuserzeile aufgereiht, die den Ortsrand von Rossrüti neu bestimmt. Der Situationsplan lässt auf den ersten Blick erkennen, dass eine Wohnanlage, nicht etwa eine spitalartige Struktur den Grundriss erzeugt haben. Der aufgegliederten Struktur fällt es entsprechend leicht, sich in sein Umfeld einzugliedern.Die langgezogenen Wohnbauten westlich erhalten mit dem Neubau eine Fortsetzung, die zusammen mit den Bauten der Gebrüder Egli AG und dem Gegenüber ennet der Konstanzer Strasse einen dreiecksartigen Raum aufgespannt. Auch der im seinem Wesen eigentlich auf sich selbst bezogene Rundling ist durch die Ähnlichkeiten in den Grössenordnungen der Neubauten nun in den Zusammenhang mit einbezogen.
In diesen weit gespannten räumlichen Begrenzungen, welche drei Geschosse nicht übersteigen, kann sich das Haus Rosengarten in freier Stellung gut behaupten, ohne dabei in einen Brennpunkt zu geraten. Es setzt den baulichen Schwerpunkt des Gartenhofes, den es als Gegenüber zum Haus für Demenz mit aufspannt.Zusammen mit der Einfriedung, die sich beidseitig an seine Front anschliesst, bestimmt das markante Biedermeierhaus den Auftritt der Anlage zur Strasse hin. Seitlich davon finden Fussgänger die Pforte zum Hof, der dem Eingang zur Wohnanlage vorgelagert ist. Motorisierte Besucher treten unmittelbar daneben vom Parkplatz her ein. Eine Pergola schliesst die östliche Seite des sich dorthin auf weitenden Aussenraumes, den Anschluss an den Kopf der Neubaute bildet eine Torsituation, welche zur Vorfahrt benutzt werden kann.
Der Artikel auf hallowil.ch (https://hallowil.ch/thurvita-geborgenheit-trotz-demenz.html)
Thurvita: Geborgenheit trotz Demenz
Mit einem Einführungsreferat startete am Donnerstagabend im Alterszentrum Sonnenhof die Vorstellung des Siegerprojektes für ein Demenzzentrum am Dorfrand von Rossrüti. Im Zentrum der Referate standen die Zielsetzungen des Netzwerks Demenz Wil mitsamt ihrem Cafe TrotzDem, und wie das zukünftige Demenz-Zentrum der Thurvita funktionieren und aussehen werde. Kompetent informierten Regula Rusconi, Geschäftsleiterin Alzheimer St.Gallen-Appenzell, Rosalba Huber, Projektleiterin Demenz der Thurvita AG und Daniel Gmür, Architekt, Siegerprojekt Kompetenzzentrum Demenz Wil.
Das neue Demenzzentrum der Thurvita kommt an die Konstanzerstrasse in Rossrüti zu stehen, unmittelbar an der Ortsgrenze zu Wil SG. Es entsteht ein Neubau für an Demenz erkrankte pflegebedürftige Personen mit insgesamt zehn Wohngruppen und Nebenräumen. Das sich auf dem Areal befindende Haus Rosengarten bleibt erhalten und soll für die Bedürfnisse der Thurvita AG genutzt werden.
Das Siegerprojekt: Am Chrebsbach
Das Siegerprojekt von Schneider Gmür Architekten, Winterthur «Am Chrebsbach» – nomen est omen – sieht eine gestaffelte Häuserzeile vor, die den Ortsrand von Rossrüti neu bestimmen wird. Nach Beurteilung des Preisgerichtes ergibt sich eine Wohnlage, welche nicht etwa einer spitalartigen Strukturentspricht. Der aufgegliederten Struktur falle es entsprechend leicht, sich in sein Umfeld einzugliedern.Die langgezogenen Wohnbauten westlich erhalten mit dem Neubau eine Fortsetzung, die zusammen mit den Bauten der Gebrüder Egli AG und dem Gegenüber ennet der Konstanzer Strasse einen dreiecksartigen Raum aufspannt.
Haus Rosengarten bleibt
In diesen weit gespannten räumlichen Begrenzungen, welche drei Geschosse nicht übersteigen, kann sich das Haus Rosengarten in freier Stellung gut behaupten. Es setzt den baulichen Schwerpunkt des Gartenhofes, den es als Gegenüber zum Haus für Demenz mit aufspannt. Zusammen mit der Einfriedung, die sich beidseitig an seine Front anschliesst, bestimmt das markante Biedermeierhaus den Auftritt der Anlage zur Strasse hin. Seitlich davon finden Fussgänger die Pforte zum Hof, der dem Eingang zur Wohnanlage vorgelagert ist. Motorisierte Besucher treten unmittelbar daneben vom Parkplatz her ein. Eine Pergola schliesst die östliche Seite des sich dorthin aufweitenden Aussenraumes, den Anschluss an den Kopf der Neubaute bildet eine Torsituation, welche zur Vorfahrt benutzt werden kann.
Drei Einheiten übereinander
Aneinandergereiht sind viermal übereinander drei Einheiten. Im Erdgeschoss Ost nehmen zwei davon Tagesbetreuung, Ferienzimmer und die öffentlichen Räume auf, die sich um den Haupteingang gruppieren. Die Struktur ist damit sehr übersichtlich und einfach.Alle Wohnungsgruppen erhalten eigene Eingänge und Treppenhäuser. Besucher und Bewohner betreten das Gebäude also dezentral, der Gartenhof wird damit zum Begegnungsraum, der die klar adressierten Wohnorte untereinander, zu den Räumen der Verwaltung im Haus Rosengarten und mit dem Alltagsleben generell verbindet.Das dem Wohnungsbau nahestehende Innenleben bestimmt auch den Ausdruck des Gebäudes aussen. Es gelingt den Projektverfassern, das Rasterhafte der wohlgeordneten Struktur mittels wirksamen architektonischen Massnahmen und geeigneter Materialwahl in Spannung zu versetzen. Die den Unterlagen zu Aussagen zu Bauweise und Ökologie lassen eine wirtschaftliche Erstellung und Nachhaltigkeit im Betrieb erwarten. Die zu erwartenden Erstellungskosten liegen unter dem Durchschnitt der eingereichten Projekte.
Unterschiedliche Freiräume
Die am Chrebsbach stehende Baute generiert zwei unterschiedliche Freiräume. Zur Strasse und dem von seinem Anbau befreiten Haus Rosengartenhin entsteht ein „Gartenhof“. Zum Chrebsbach hin ein grosszügiger „Landschaftsraum“. Beide Räume werden sehr gekonnt und präzise auf die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner und der Betreuenden eingehend, ungekünstelt und selbstverständlich gestaltet.Der Gartenhof ist barrierefrei zugänglich und weglaufsicher gefasst mit Sockelmauer, Staketenzaun, raumbildenden Pflanzungen und einer schattenspendenden Rosenpergola. Ineinander verwobene Flächen unterschiedlicher Form und wechselnder Vegetationsarten schaffen einen differenzierten Aussenraum mit spannenden Räumen und Nischen, die zum Rückzug und Verweilen einladen ohne Menschen mit hohem Bewegungsbedürfnis zu behindern.
Kombination mit Bauten «Gebrüder Egli»
Genügend gross dimensionierte Platz- und Rasenflächen bieten Raum für Gruppenaktivitäten. Vereinzelt platzierte Trinkbrunnen bringen das Element Wasser gut nutzbar in den Garten. Die vorgeschlagene Bepflanzung mit Baum-, Strauch- und Krautschicht ist stimmig. Sie generiert ein schönes Schatten – Lichtspiel, lässt die Jahreszeiten erleben, bietet zusätzlichen Schatten in der heissen Jahreszeit und vielfältige Sinneserlebnisse.Der Übergang zur Liegenschaft der Gebrüder Egli wird geschickt gelöst mit einer Mauer an der gartenseitig die Rosenpergola und ein grosszügiger Geräteraum und an der Aussenseite ein gedeckter Bereich für Zweiradparkierung und Entsorgung angegliedert sind. Der Zugang zum Garten und den beiden Häusern erfolgt durch verschiedene Eingänge direkt vom Trottoir, vom Parkplatz oder vom Zweiradparking her. Der Haupteingang ist so breit ausgebildet, dass Fahrzeuge in den Gartenhof gelangen können.Der Landschaftsraum im Süden und im Westen wird aufgewertet durch standortgerechte Pflanzungen entlang des Chrebsbaches, welche zu Gruppen gegliedert, den Blick in den landwirtschaftlich geprägten, sanften Hügelzug mit dem Wald abschnittsweise, als teilgerahmte Bilder freigeben. Der Raum wird, ausgehend von einem Tor aus dem Gartenhof durch einen Wiesenweg erschlossen. Er bietet Möglichkeit für den betreuten Aufenthalt ausserhalb der weglaufgesicherten Räume. Ein Pavillon bildet einen Zielpunkt und bietet Gelegenheit für eine Rast auf dem Spaziergang im Grünen.Das Beurteilungsgremium stellt im Bericht fest, dass die Sorgfalt der Auftraggeber in der Umschreibung ihrer zukunftsgerichteten Absichten zur Entwicklung von Projektenangeregt haben, welche ausgetretene Pfade verlassen. Dies trifft auf die vorliegende Arbeit im besonderen Masse zu. Es überzeugt in Konzept, Umsetzung zu Raum und Form, gleichermassen wie als Beitrag zum Ortsgefüge von Rossrüti.