Nach Abschluss der Generalversammlung der Thurvita AG wurde der Geschäftsbericht veröffentlicht. Hier folgt die Medienmitteilung und der Bericht im Original.
Wil, 12. April 2019: Im sechsten Jahr ihres Bestehens waren Investitionen in die Zukunftsprojekte ein wichtiger Fokus der Thurvita. Nach einem Gewinn von CHF 176’000 im Vorjahr, schloss sie 2018 mit einem Verlust von CHF 190’000 ab. Der Universalanbieter für Altersdienstleistungen in der Region Wil investierte gleichzeitig CHF 360‘000 in Zukunftsprojekte. Die dazu gehörenden Projekte «Thurvita Care» und «Älter werden im Quartier» wurden wissenschaftlich begleitet. Auch das Projekt für ein Kompetenzzentrum Demenz kam entscheidende Schritte voran.
Thurvita erreichte 2018 einen Umsatz von CHF 28.95 Millionen, knapp eine halbe Million Franken weniger als im Vorjahr. Hauptgrund dafür war eine vorübergehend tiefere Bettenbelegung im Sommer, was zu einem um CHF 1.1 Mio tiefer als erwarteten Umsatz im stationären Bereich führte. Ende Jahr stieg die Bettenbelegung auf Normalwerte.
Sehr erfolgreich war die Thurvita Spitex. Mit 5.7% mehr Pflegestunden als 2017 erreichte sie einen neuen Rekordwert. Damit trug der ambulante Dienst zu einem positiven Deckungsbeitrag bei. Dasselbe gilt für die Hotellerie mit ihren ebenfalls hochstehenden Leistungen für die Heime, das Restaurant Chez Grand Maman und den Spitex-Mahlzeitendienst.
Die Personalkosten betragen bei Thurvita 79% des Gesamtaufwandes. Sie erhöhten sich für die 378 Mitarbeitenden um CHF 493’000 auf CHF 22,5 Millionen. Der Personalaufwand stieg wegen zusätzlichen ambulanter Leistungen und Lohnerhöhungen von 0.6%. Neben fortschrittlichen Arbeitsbedingungen und dem ausgebauten Weiterbildungsprogramm behauptet sich Thurvita auch damit in einem umkämpften Personalmarkt als attraktiver Arbeitgeber.
Durch aktives Sparen konnte der übrige Aufwand um 359‘000 Franken reduziert werden.
Erfolgreiche Projekte
Thurvita leistet mit drei Projekten eine in der ganzen Schweiz viel beachtete Pionierarbeit für alte und betagte Menschen. Mit «Thurvita Care» engagieren sich Spezialisten im Rahmen einer interprofessionellen Zusammenarbeit für Patienten, die aus dem Spital ausgetreten sind und wieder nach Hause möchten. Die Erfolge sind beachtlich. In den letzten fünf Jahren konnte fast die Hälfte aller Patienten wieder in die eigenen vier Wände zurückkehren. 90% aller Rückkehrenden blieben zuhause. Damit wurden14 % Heimplätze eingespart. Die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften begleitet das Projekt seit Anfang 2013 und schrieb dazu: «Generell hilft Thurvita Care den erwarteten langfristigen Anstieg in der Nachfrage nach klassischen Pflegeheimplätzen zu dämpfen.»
Ebenfalls positiv ist das Fazit der ZHAW-Begleitstudie zu «Älter werden im Quartier». Die Wissenschaftler zeigten auf, was das Erbringen von Leistungen bei älteren Menschen zuhause langfristig bewirkt und welches die Erfolgsfaktoren sind. Dies brachte wertvolle Erkenntnisse für die Alterswohnungen im Flurhof und Sonnenhof. Sie sind wichtig für das geplante Quartierzentrum Bronschhofen, ein Projekt, das ebenfalls auf gutem Weg ist. Zwar ist mit der Genossenschaft für Alterswohnungen ein Finanzierungspartner ausgestiegen. Er kann jedoch durch Investoren ersetzt werden. Der Sondernutzungsplan wurde vom Kanton geprüft und ist bereit zur Auflage. Der Wiler Stadtrat hat den Sondernutzungsplan mit dem Baurechtsvertrag an die zuständige Parlamentskommission überwiesen.
Als drittes strategisches Projekt entwickelt sich auch das «Kompetenzzentrum Demenz» in Rossrüti planmässig. Den Architekturwettbewerb gewannen Schneider Gmür Architekten aus Winterthur mit einem überzeugenden Plan für die Überbauung und die innere Wohnorganisation. Das Gelände, welches der Stadt Wil gehört, soll gemeinsam mit dem benachbarten Industriebetrieb Gebrüder Egli genutzt werden. Mit Pilotprojekten werden schon heute das zukünftige Leben im Kompetenzzentrum erprobt.
Volle Agenda 2018 und 2019
2018 wurde mit Aktionen zum Fünfjahres-Jubiläum der Bevölkerung für ihre Unterstützung gedankt. Unter anderem gab es ein PopUp Cafe der «Grand Mamans», ein Sanitätszelt mit Gratis-Gesundheitscheck, eine Gute Nacht Geschichte mit Bettmümpfeli für Spitex Kunden und ein originell gestalteter Jubiläumsbus der Verkehrsbetriebe.
Ende 2018 konnte das neue Software-Paket Swing/Abacus termingerecht eingeführt werden. Ab sofort können alle Leistungen einheitlich geplant und unabhängig vom Erbringungsort erfasst werden. Die mobile und moderne Datenverarbeitung ist eine wichtige Voraussetzung auf dem Weg von Thurvita zum Universalanbieter.
Mit «Happy Weeks 2.0» wurde die erfolgreiche Aktion aus dem Jahr 2017 wiederholt und erweitert. Wiederum schenkten Mitarbeitende den Bewohnenden einen Moment unerwarteten Glücks. Dieses Mal nahmen viele Angehörige bei den Überraschungen teil, was sie für alle Beteiligten noch wertvoller machten.
Ende 2018 erhielt Thurvita die Baubewilligung für eine moderne Produktionsküche, die im Sonnenhof entsteht. Aus der 400 Quadratmeter grossen Küche werden bereits Ende 2019 auch die Bewohnenden und Mitarbeitenden des Pflegezentrums Fürstenau mit Topqualität versorgt. Die neue Küche ist ein wichtiges Puzzleteil für das Quartierzentrum Bronschhofen und das Demenzzentrum.
Verwaltungsrat dankt
Ursula Burtscher tritt als Gemeinderätin von Wilen und damit als Verwaltungsrätin der Thurvita AG zurück. Ihre Nachfolge wird 2019 bestimmt. Der Verwaltungsrat dankt Ursula Burtscher für Ihren engagierten Einsatz in den letzten sechs Jahren. Der Verwaltungsrat bedankt sich ebenfalls herzlich für die hervorragende Arbeit aller Mitarbeitenden der Thurvita in den vergangenen zwölf Monaten.