Thurvita hat 2018 seine Dienstleistungen im Bereich Ergotherapie ausgebaut. Fabienne Hasler ist dafür zuständig. Sie stellt sich den Fragen von Thurvita.today.

Fabienne Hasler, was machst Du den ganzen Tag?
Ich bin seit dem 1. August Ergotherapeutin bei der Thurvita. Ich unterstütze Leute beim Meistern des Alltags, bei allen möglichen Handlungen, die unseren Bewohnern wichtig sind wieder ausführen zu können.
Das heisst: Du begleitest Menschen?
Ja, ich begleite all unsere Bewohner, die ärztlich verordnete Ergotherapie benötigen. Wichtig ist, dass die Therapie klinisch indiziert ist und eine gemeinsame Zielsetzung vorhanden ist. Dazu gehören zum Beispiel Leute aus dem Thurvita Care Programm, die das Ziel haben, nach dem Aufenthalt bei uns wieder nach Hause zu gehen. Bei ihnen geht es darum den Alltag zu trainieren, sich also auf ein Anziehtraining oder die Körperpflege zu konzentrieren, oder sich mit einem Hilfsmittel wie dem Rollator fortbewegen zu können, um im Alltag mobil zu bleiben. Wenn jemand zuhause wieder kochen will, dann üben wir das Kochen. Für Leute, die unterwegs sein wollen, machen wir ein ÖV- oder Einkaufstraining. Auch bieten wir Leistungen wie eine Wohnraumabklärung an, damit beispielsweise Sturzquellen minimiert werden können. Ich begleite aber auch Menschen in einer palliativen Situation. Da geht es darum, wohltuende Inputs zu geben und Interventionen anzubieten, die Lebensqualität und Partizipation ermöglichen.
Wie ist Dein Tagesablauf? Weisst Du vorher genau, was Du wann machst oder lässt Du Dich durch die Situation leiten?
Für Ergotherapie braucht es eine ärztliche Verordnung für jede einzelne Person, damit ich meinen Auftrag erfüllen kann. Aus dieser Verordnung des Arztes sowie meiner klinischen Erfahrung ergibt sich die Intensität, mit der ich jemanden behandle. Manche Bewohner betreue ich dreimal in der Woche, andere nur einmal. Wenn ich zu jemandem nach Hause gehe, zu sogenannten Domizilbehandlungen, dann sind Tag und Zeit vorab genau fixiert. Abgesehen davon ist mein Wochenplan sehr variabel. Meinen ersten Patienten habe ich morgens um Viertel vor acht Uhr und den letzten abends um halb Fünf.Wenn Du Dich jemandem vorstellst: «Ich bin Fabienne Hasler, Ergotherapeutin», dann gibt es auf der anderen Seite ein grosses Fragezeichen, nicht?
Ich erkläre das natürlich gern, indem ich dem Gegenüber ein Beispiel gebe. Bei der Ergotherapie geht es immer um die grösstmögliche Selbständigkeit im Alltag. Mit meinen Patienten möchte ich das üben, was für sie wichtig ist, im Alltag und in der Freizeit. Die Ergotherapie hilft so beispielsweise Strategien zu erarbeiten oder Betätigung durch den gezielten Einsatz von Hilfsmitteln zu ermöglichen.
Du machst Ergotherapie im Seniorenbereich, in der Geriatrie. Du hast Dich dafür spezialisiert?
Schon in der Ausbildung ist Ergotherapie in der Geriatrie ein Modul das von allen besucht wird. Ich selber habe vorher in den Bereichen Orthopädie und Neurologie gearbeitet. Dabei hatte ich viel Kontakt mit Menschen die geriatrisch oder multimorbid waren. Die Arbeit hier in der Thurvita gefällt mir gut und gibt mir die Möglichkeit, bisheriges Wissen anzuwenden sowie mein Know-how zu erweitern.
Dass Du in der Fürstenau arbeitest, ist das ein Zufall oder könntest Du auch in anderen Häusern tätig sein?
Grundsätzlich bin ich für alle Häuser der Thurvita angestellt, ausser in der Engi, weil das im Kanton Thurgau ist und wir hier noch auf die Bewilligung warten. Momentan ich bin vor allem in der Fürstenau tätig, weil ich stark bei Thurvita Care mitarbeite und weil wir hier entsprechende Räume und Mobiliar haben. Aber natürlich bin ich auch in anderen Häusern der Thurvita tätig. Es ist auch das längerfristige Ziel in allen Häusern präsent zu sein und unser Angebot so allen Bewohnern zugänglich zu machen.
Mit der Fürstenau bist Du ausgelastet?
Ja, sehr. Die Therapie ist gut angelaufen und man merkt, dass die Nachfrage nach dem Ergotherapie-Angebot da ist. Das ist sehr schön. Es läuft so gut, dass wir per Anfang Jahr eine zusätzliche Person suchen. Ich freue mich auf die zukünftige Unterstützung durch eine Kollegin oder einen Kollegen.




