In diesen Tagen startet im Sonnenhof die neue Aquarell-Bilderausstellung der St. Galler Künstlerin Helen Löw! Helen beschreibt sich und ihre künstlerische Ader wie folgt:

“Schon als Kind habe ich viel und gerne in aller Stille gezeichnet. Ich war glückliche Besitzerin einer grossen Schachtel Farbstifte, die ich mir von meinem Götti wünschen durfte. Es war damals überhaupt nicht selbstverständlich, so etwas Kostbares sein eigen nennen zu dürfen.
In meiner ganzen Schul- und Ausbildungszeit erfuhr ich grosse Förderung seitens meiner Fachlehrer, die uns Schüler- und Seminaristinnen mit Sorgfalt und Begeisterung unterrichteten und mit den verschiedensten Techniken bekannt machten. Wir arbeiteten mit Kreide, wir lernten Linolschnitte; mit Schablonen und Spritztechniken entstanden Bilder. Aufgaben mit dem Bleistift, die uns die Regeln der Perspektive vermittelten und uns wichtige Erfahrungen machen liessen, faszinierten mich besonders.
Während meiner “Lehr- und Wanderjahre“ zeichnete ich für die mir anvertrauten Kinder wieder mit Farbstiften und entwickelte eine eigene Mischtechnik. Vom Bleistift mit seinen verschiedenen Härten und grossen Variationsmöglichkeiten einerseits, andrerseits aber mit seiner strengen Reduktion auf Grautöne, liess ich mich während Jahren provozieren.
In den “Familienjahren“ mit meinem Lebenspartner und unseren beiden Töchtern machte ich ganz andere Erfahrungen, war als Mutter in Anspruch genommen und meine künstlerische Tätigkeit verlagerte sich mehr auf die Entwicklung meiner Kinder und richtete sich nach ihren wachsenden Möglichkeiten. Erst als die Töchter erwachsen waren und mir wieder mehr Zeit zur Verfügung stand, erinnerte ich mich an meine frühere Auseinandersetzung mit Farben und Formen.
Die spannende Begegnung mit dem Aquarellieren machte ich in einer Studienwoche. Wir wohnten in der Stille eines Klosters in Frankreich. Die kompetente und sensible Begleitung, die ich dort durch den Künstler “hari“, Hansruedy Rickenbach, erfuhr, ermöglichte mir einen neuen Zugang zum Bild. Von da an suchte ich meinen eigenen Weg und immer wieder die Auseinandersetzung mit den mir selbst gestellten Aufgaben.
Zauber und Freude des Beginnens sind der Auslöser. Ich mache mich auf die Suche nach “meinem Bild“, eine Mischung meiner in mir wachsenden Vorstellung und der Landschaft, durch die ich wandere. Eine Farbe kann mich so stark berühren, dass sie zum wichtigsten Faktor meiner Bildwahl wird. Die Entscheidung für den endgültigen Standort ist ein wesentlicher Teil des entstehenden Bildes. Einmal gefunden, lasse ich mich ganz auf das was ich sehe und empfinde ein.
Nach mehreren Stunden grösster Konzentration ist es wie ein Auftauchen. Ich bin erschöpft aber durchströmt von einer eigenartigen Energie. Ich weiss nicht, ist das Glück?”
Ausstellungen
1995 | Freihandbibliothek, St.Gallen | “Begegnungen mit der Stille“ |
1997 | Hotel/Restaurant Krone, Diessenhofen | “Am Wasser“ |
1997 | Galerie Monfregola, Riehen | “Vom Bodensee zum Lac Léman“ |
1999 | Klinik Stephanshorn, St.Gallen | “Hoffnung / Lebensfreude“ |
2001 | Delinat, St.Gallen | „Stimmungen“, Landschaftsbilder ‚en plain air’ |
2004 | St.Georgen, St.Gallen | Gruppenausstellung ‚Kultur in der Fabrik’ |
2007 | Künstlertreff Herisau | Gruppenausstellung |
2007 | Museum Amden | „wandern – verweilen“ |
2014 | 5ünfstern, St.Gallen | offene Künstlerateliers |
2017 | 5ünfstern, St.Gallen | offene Künstlerateliers |
2021 | Physio Top St.Gallen | Aquarelle |




