Gast am Stammtisch vom Dienstag, 7. Juli 2015, 11.30 Uhr
Thomas Rau, reformierter Pfarrer Wil
Seit dem 1. Oktober 2013 steht er als Pfarrer und Seelsorger im Dienste der evangelischen Kirchgemeinde Wil. Was ihn an der Seelsorge fasziniert: den Menschen authentisch zu begegnen und mit ihnen gemeinsam neue Quellen der Lebensfreude und des Muts zu erschliessen.
In Wil fühlt er sich sehr wohl. Die Landschaft hier erinnert ihn sehr an seine Heimat. Er ist in der Ortschaft Mogger im Landkreis Sonneberg (Thüringen) aufgewachsen – gleich hinter dem eiser-nen Vorhang, auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Ein Jahr nach dem Bau der Berliner Mauer geboren, war er das Kind einer Zeit der hermetisch abgeriegelten Grenzen zwischen Ost und West. Nicht zuletzt war es aber auch das totalitäre Regime der ehemaligen DDR, das Thomas Rau bei seiner Berufswahl beeinflusste. «Das Theologiestudium war ein Ort, an dem man noch frei denken konnte», erklärt er.
Freies Denken und Offenheit sind ihm auch innerhalb der Kirche wichtig. Er versucht Grenzen zu überwinden – ob zu Moslems, Katholiken oder zu Atheisten, sagt der 54-Jährige. «Ich bin nicht festgelegt auf eine Frömmigkeit.»
Die Kirche hat für Thomas Rau denn auch nicht die Aufgabe, für alle Zeiten gültige Wahrheiten zu erschaffen. Vielmehr solle sie den Mut haben, Fragen, welche die Zeit stellt, neu zu beantworten – auch auf die Gefahr hin, dass etwas dabei herauskomme, das im Gegensatz zur bisherigen Kirchengeschichte stehe.
Der Stammtisch wurde uns gesponsert von der Stiftung ancora in Wil, sie hat ihn für uns geplant und geschreinert, die Metallarbeiten wurden von C&S Engineering, Zuzwil gefertigt. Wir freuen uns sehr über den tollen Tisch und danken im speziellen Marcel Hug und seinem Schreinerteam sowie Mark und Edita Waldmann ganz herzlich!
