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Altern ohne Eintritt ins Pflegeheim

Nachstehend der Artikel in den Wiler Nachrichten zum Projekt “Älter werden im Quartier”:Altern ohne Eintritt ins Pflegeheim

23.08.2016 07:00

Im Rahmen des Projekts «Älter werden im Quartier» soll in den nächsten Jahren in Bronschhofen ein Quartierzentrum entstehen. Nachdem der Studienauftrag abgeschlossen wurde, wird der Vorschlag «Confratelli» nun weiterverfolgt.

Confratelli Bronschhofen 2

Bild: Stefan Feuerstein
V.l.n.r.: Jürg Grämiger, Präsident der katholischen Kirchgemeinde Wil, Alard Du Bois-Reymond, CEO der Thurvita AG, Marilene Holzhauser von der ERR Raumplaner AG und Stadtrat Marcus Zunzer vor der Wiese, auf der das Quartierzentrum gebaut wird.

Wil «Wir sehen uns als Dienstleister und wollen die Bedürfnisse älterer Menschen wirklich erfüllen», sagt Alard Du Bois-Reymond, CEO der Thurvita AG. Aus diesem Grund sei es nötig, die  Angebotspalette zu erweitern, unter anderem mit dem Quartierzentrum in Bronschhofen (siehe Kasten). Dieses soll auf 15’000 Quadratmetern einerseits 35 Alterswohnungen umfassen, andererseits auch rund 40 gewöhnliche Wohnungen. Hinzu kommen ein noch nicht bestimmter Detailhändler, das Restaurant Chez Grand Maman und ein Stützpunkt der Spitex. «Durch die Kombination mit dem Spitexstützpunkt erfüllt das Quartierzentrum in Bronschhofen die gesetzlichen Anforderungen eines Pflegeheims», erklärt Du Bois. Dadurch könne erreicht werden, dass ältere Menschen in einer eigenen Wohnung leben können, ohne jemals auf ein Pflegeheim angewiesen zu sein. Dies gelte auch, falls eine Person irgendwann einer intensiven Pflege bedürfe. «Niemand muss in ein Pflegeheim», so Du Bois.

«Confratelli» überzeugt

Der Studienauftrag für «Älter werden im Quartier» konnte kürzlich abgeschlossen werden. Gewonnen hat das Projekt «Confratelli» der Raumfindung Architekten GmbH aus Rapperswil und der Graber Allemann Landschaftsarchitektur GmbH aus Pfäffikon. Dieser Vorschlag sieht insgesamt fünf Gebäude rund um das bestehende Pfarreiheim vor. Er überzeuge gleich mehrfach, sagt Marilene Holzhauser von der ERR Raumplaner AG, welche die Partner Thurvita, Stadt Wil und katholische Kirchgemeinde Wil während des Prozesses begleitet. «Beim Projekt ‘Confratelli’ wurden die richtigen Ansätze für einen Betrieb dieses Quartierzentrums übernommen.» Zudem sei es der Architektengemeinschaft gelungen, die fünf Gebäude subtil in die Umgebung einzupassen. «Wer das Modell sieht, hält die Aufteilung der Gebäude auf diese Weise für selbstverständlich», so Holzhauser. Genau dies sei eine der Stärken des Vorschlags.

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Finanzierung ungewiss

Nachdem das Siegerprojekt bekannt ist, sollen nun einige Elemente verfeinert und noch stärker auf die Bedürfnisse der Thurvita angepasst werden. «Wir sind derzeit auf dem Stand einer detaillierten Machbarkeitsstudie», erklärt Holzhauser. «Genau so gebaut wie im Modell wird das Gebäude also nicht, diesen Detaillierungsgrad haben wir noch nicht erreicht.» Unklar ist zudem auch die Finanzierung des 45-Millionen-Projekts. «Ein nächster wichtiger Schritt ist die Suche nach Investoren», sagt Alard Du Bois. Möglich ist, dass die beiden Grundeigentümer Stadt Wil und katholischen Kirchgemeinde Wil einen Teil des Baus übernehmen oder eine der Liegenschaften kaufen. Dies ist aber noch ungewiss, wie Stadtrat Marcus Zunzer und Jürg Grämiger, Präsident der Kirchgemeinde, erklären. Neben der Finanzierung werden nun auch der Gestaltungs- und Teilzonenplan für das Projekt weiterentwickelt. Das Ziel ist gemäss Du Bois, im ersten Quartal des Jahres 2018 ein baubewilligungsfähiges Projekt vorliegen zu haben.

Projekte werden vorgestellt

Das Siegerprojekt und die vier weiteren Projekte werden nun ausgestellt. Bis am 26. August sind die Pläne und Modelle im Pfarreiheim in Bronschhofen zu sehen, wochentags zwischen 17 und 20 Uhr, am Sonntag zwischen 12 und 15 Uhr.

Stefan Feuerstein

Neue Angebote der Thurvita

Neben dem Projekt «Älter werden im Quartier» erweitert die Thurvita ihre Palette um zwei weitere Angebote. «Thurvita Care» ist ein Brückenangebot, für das bereits ein Pilotversuch läuft. Mit diesem Projekt soll erreicht werden, dass ältere Menschen nach einem Spitalaufenthalt durch therapeutische Massnahmen wieder in ihr Zuhause zurückkehren können, anstatt in ein Pflegeheim umzuziehen. Erste Ergebnisse sind gemäss Alard Du Bois sehr positiv: «60 Prozent der Teilnehmer konnten wieder nach Hause, was unsere Erwartungen übertrifft.» Das dritte Angebot ist ein Haus für Demenz, welches in Rossrüti entstehen soll. Dieses Kompetenzzentrum soll sich speziell an den Bedürfnissen von Demenzkranken orientieren, liegt aber in der Planung hinter dem Quartierzentrum in Bronschhofen.

 

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